Auto-Tuning

Tuning am Auto – heute kaum mehr wegzudenken

Das eigene Auto zu tunen war früher nur etwas für absolute Freaks, die in Hinterhofwerkstätten mit Motortuning und Turbolader eine Unmenge PS aus ihren Fahrzeugen geholt oder mit dem Schweißgerät aufwendiges Karosserietuning betrieben haben. Diese Zeiten sind allerdings längst vorbei. Seit 20 Jahren schon ist Tuning ein absolut massentaugliches Phänomen geworden, auch dank beliebten Kinofilmen wie der Fast-and-Furious-Reihe. Das eigene Auto den individuellen Bedürfnissen anzupassen – das ist es im Wesentlichen, was der Begriff Tuning heute allgemein beschreibt – gehört für die meisten Leute einfach dazu. Teile fürs Interieur- und Audiotuning gibt es mittlerweile sogar in Elektronikmärkten. Auch die Autohersteller sind schon längst auf diesen Zug aufgesprungen und bieten getunte Fahrzeuge schon ab Werk, oftmals unter ihren speziellen Tuning-Marken.

Was ist eine Tieferlegung?

Tieferlegungen des Fahrwerks gehören zu den beliebtesten und geläufigsten Tuning-Maßnahmen. Bei einer Tieferlegung wird die Höhe des Fahrwerks verringert. Dadurch verringert sich der Abstand zwischen den Rädern und den Radhäusern beziehungsweise der Abstand zwischen der Karosse und der Fahrbahn. Erreicht wird dies durch den Einbau von kürzeren Fahrwerksfedern. Dubiose Tuning-Anbieter und Hobbyschrauber kommen gerne auf die Idee, einfach die vorhandenen Federn um eine Windung zu kürzen. Dies erzielt zwar optisch denselben Effekt, die Fahrsicherheit und Kurvenstabilität ist damit allerdings hinüber, weshalb von solchen Methoden dringend abzuraten ist. Legal sind sie ohnehin nicht. 

Stattdessen sollten spezielle Tieferlegungsfedern oder gleich ein Komplettfahrwerk verwendet werden, zum Beispiel vom rennomierten Hersteller KW. Je nach Länge der Federn kann das Ausmaß der Tieferlegung beeinflusst werden. Moderate Tieferlegungen liegen im Bereich zwischen 15 und 30 mm. Hierdurch wird eine dezente Absenkung der Karosse erreicht, das Fahrzeug sieht etwas sportlicher aus, die Reifen füllen die Radhäuser etwas mehr aus. Stärkere Tieferlegungen liegen im Bereich zwischen 35 und 50 mm. Normale Pkw liegen mit einer solchen Tieferlegung bereits sehr dicht an der Straße, aber bei aufmerksamer Fahrweise sind diese durchaus noch alltagstauglich. Sehr starke Tieferlegungen sind bei 60 bis 80 mm erreicht. Diese sind im normalen Straßenverkehr kaum noch sinnvoll und eher etwas für reine Show-Fahrzeuge.

Bei einer Tieferlegung ist es immer auch ratsam, die Stoßdämpfer mit auszuwechseln. Bei sehr geringen Tieferlegungen im Bereich von 15 bis 30 mm ist dies zwar nicht zwingend erforderlich, aber dennoch anzuraten. Bei stärkeren Tieferlegungen ist es ein absolutes Muss. Denn die Serien-Stoßdämpfer sind nur für die Serien-Federn optimiert. Werden kürzere Federn mit Serien-Stoßdämpfern verwendet, so ist der Federweg zwar geringer, aber die Stoßdämpfer haben trotzdem den gleichen Widerstand. Dies führt dazu, dass es bei stärkeren Bodenwellen und Schlaglöchern häufiger zum Durchschlagen der Federbeine kommt, was weder für das Fahrwerk, noch für die Karosse und am wenigsten für die Knochen der Fahrzeuginsassen eine angenehme Erfahrung ist.

Der Königsweg der Tieferlegung sind ohne Frage sogenannte Gewindefahrwerke. Dies sind speziell abgestimmte Kombinationen aus Federn und Stoßdämpfern, die sich außerdem mechanisch in der Höhe verstellen lassen. Hierdurch kann das Fahrzeug mit etwas Vorbereitung den jeweiligen Anforderungen angepasst werden. Eine Hebebühne oder zumindest ein stabiler Wagenheber ist dafür allerdings Voraussetzung.

Das sind die Vor- und Nachteile einer Tieferlegung

Der größte Vorteil der Tieferlegung und sicherlich der Hauptgrund, warum viele Leute diese verbauen, ist einfach: Das Auto sieht damit ziemlich cool aus. Ein tiefergelegtes Auto wirkt auf den ersten Blick bereits sportlicher, auch wenn es gar nicht viel PS hat. Eine ganz normale Serienlimousine wirkt mit einer Tieferlegung und ein paar großen Felgen schon viel aufregender, als ein Auto von der Stange.
Ein weiterer Grund, warum Fahrzeugbesitzer zu Tieferlegungen greifen, ist die bessere Straßenperformance. Hierbei ist natürlich Voraussetzung, dass qualitativ hochwertige und abgestimmte Fahrwerke fachgerecht eingebaut werden.
Durch die tiefere Fahrzeughöhe und die dadurch etwas verminderte Stirnfläche ist überdies auch eine leichte Reduzierung des Spritverbrauchs möglich, da ein Teil der frontalen Reifenfläche ja in den Radhäusern verschwindet und somit weniger Luftwiderstand aufgebaut wird. Dieser Faktor ist allerdings relativ gering. Um ehrlich zu sein, die wenigsten Tuner bauen sich eine Tieferlegung ein, weil sie damit Treibstoff sparen wollen.

Natürlich sollten auch gewisse Nachteile nicht verschwiegen werden. Tiefergelegte Autos sind normalerweise härter als solche mit Serien-Fahrwerken. Kürzere Federn haben weniger Federweg, darum müssen sie härter sein. Das ist blanke Physik. Hochwertige Tieferlegungsfedern und speziell abgestimmte Fahrwerk-Kits wie jene von KW sind aber zumindest so konstruiert, dass ein optimaler Kompromiss aus Tieferlegung und Fahrkomfort erzielt wird.

Bei tieferlegten Autos ist außerdem das Risiko erhöht, mit der Karosse aufzusetzen. Für stark tieferlegte Fahrzeuge sind manchmal schon abgesenkte Bordsteinkanten und Bahnübergänge ein unüberwindbares Hindernis. Feldwege und Schlagloch-Pisten sollten mit solchen Autos lieber nicht befahren werden. Für wechselnde Ansprüche sind Gewindefahrwerke optimal, da sie sich in der Höhe und oftmals auch im Komfort anpassen lassen.

Diese Fahrwerke gibt es von KW

Street Comfort

Die Street Comfort Fahrwerke von KW zeichnen sich durch ihre für ein Sportfahrwerk vergleichsweise komfortable Abstimmung aus, bieten aber gleichzeitig gegenüber einem Serienfahrwerk eine deutliche Verbesserung der Fahrdynamik. Einige Modelle erlauben sogar, die Abstimmung individuell straffer oder komfortabler einzustellen. Die Street Comfort Linie von KW ist daher die ideale Lösung, wenn ein alltagstaugliches Sportfahrwerk gewünscht wird.

Street Performance

Bei der Street Performance Reihe von KW handelt es sich um eine Serie von Gewindefahrwerken, welche eine maximal mögliche Tieferlegung gestatten. Noch dazu kann die Fahrwerkshöhe stufenlos eingestellt werden. Die Abstimmung zeichnet sich durch einen Kompromiss aus Sportlichkeit und Komfort aus. Einige Varianten erlauben es darüber hinaus, auch die Kennlinie der Stoßdämpfer individuell einzustellen, um das Fahrverhalten noch weiter dem persönlichen Geschmack anzupassen.

Track Performance

Die Track Performance Fahrwerken von KW sind Spezialfahrwerke für den Rennsport, die auf der Nordschleife erprobt wurden. Diese Fahrwerke erlauben es, nahezu sämtliche Fahrwerkseigenschaften individuell einzustellen. Somit können sie sogar auf das spezifische Fahrzeuggewicht oder die Karosseriesteifigkeit angepasst werden. Durch ihre Einstellmöglichkeiten sind diese Fahrwerke aber auch im Straßenverkehr noch nutzbar.

Das sollte beim Fahrwerktuning beachtet werden

Auch wenn Tuning heute gesellschaftsfähig geworden ist, heißt das allerdings nicht, dass man am eigenen Auto alles umbauen darf, wie es einem beliebt. Alle Tuningarten, die insbesondere die Fahrsicherheit des Autos beeinflussen können, müssen technisch geprüft werden. Fußmatten und Sitzbezüge gehören hier üblicherweise nicht dazu, aber bei Fahrwerken, Bereifung und Beleuchtung wird es schnell ernst. Dies ist auch gut so, denn wer mit dubiosen Tuning-Teilen unterwegs ist, der gefährdet sich selbst, seine Mitfahrer und andere Verkehrsteilnehmer.

Zunächst ist es wichtig, dass die entsprechenden Teile mit einem Teilegutachten geliefert werden. Dieses Gutachten bescheinigt, dass die Tuning-Teile technisch geprüft wurden und ihre zuverlässige Funktion gewährleistet ist. Das Teilegutachten allein genügt allerdings nicht, um die Tuning-Teile auch fahren zu dürfen. Nach dem Einbau ist es notwendig, das Fahrzeug bei einer Prüfstelle wie dem TÜV, der Dekra oder einer entsprechend lizensierten Werkstatt vorzuführen und durch den Prüfer bescheinigen zu lassen, dass das Tuning-Teil auch am Fahrzeug seine technische Funktion erfüllt. Bei Selbstbauten ist dies in Form einer Einzelabnahme ebenfalls möglich. Die Bescheinigung des Prüfers muss anschließend stets mitgeführt und bei einer Verkehrskontrolle auf Verlangen vorgezeigt werden. Es ist mit dem Gutachten des Prüfers auch möglich, die Tuning-Umbauten auf der Zulassungsstelle in die Fahrzeugpapiere eintragen zu lassen. Dadurch entfällt dann die Pflicht, immer das TÜV-Gutachten mitführen zu müssen, da der Fahrzeugschein sowieso immer dabei sein sollte.

Oftmals verfügen Tuning-Teile allerdings auch über eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE). Diese muss dabei auch für den jeweiligen Fahrzeugtyp vorgesehen sein. Solche Tuning-Teile dürfen auch verwendet werden, ohne dass diese vom TÜV geprüft zu werden brauchen, solange die ABE im Falle einer Polizeikontrolle vorgezeigt werden kann. Allerdings ist Vorsicht geboten, wenn verschiedene Tuning-Teile kombiniert werden, da in diesem Fall die ABE oft nicht genügt. Da ein Fahrwerk meistens aus Dämpfern, Federn und womöglich noch weiteren modifizierten Teilen besteht, ist vor allem bei einer Tieferlegung meist dennoch die Fahrt zum TÜV-Prüfer notwendig.
Wer mit Tuning-Teile unterwegs ist, die nicht TÜV-konform sind, der begeht übrigens eine Ordnungswidrigkeit und in besonders schlimmen Fällen auch eine Straftat, vor allem wenn die Verwendung im Straßenverkehr zu Unfällen führen sollte. Je nach Schwere des Vergehens können Bußgelder von 10 bis 90 Euro und Punkte in Flensburg fällig werden. Kommt es durch die Verwendung von illegalen Tuning-Teilen zu einem Unfall, kann dies versicherungstechnische und strafrechtliche Folgen haben.

Der Einbau einer Tieferlegung sollte Fachleuten überlassen bleiben

Auch wenn es heute immer mehr in Mode kommt, selbst am eigenen Fahrzeug zu schrauben, so sollte der Einbau einer Tieferlegung allerdings einem Kfz-Fachbetrieb vorbehalten bleiben. 

Das Fahrwerk gehört zu den sicherheitsrelevanten Teilen am Fahrzeug und gerade hier können fehlerhafte Montagen verheerende Auswirkungen haben. Zudem gehört zu jeder Fahrwerksveränderung auch eine Justierung der Radeinstellungen, für welche die meisten Hobbyschrauber keine entsprechenden Geräte in der Garage haben. Andernfalls kann es zu einer Verschlechterung der Reifenhaftung und des Bremsverhaltens sowie zu einem unregelmäßigen Reifenverschleiß kommen. 

Als lizensierter KW Verkaufs- und Servicebetrieb ist der Sandherr Kfz-Meisterbetrieb für den Einbau und die Einstellung von KW Produkten geschult und authorisiert. Natürlich können wir auch bei anderen Fabrikaten gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen.