Klimaanlage & Klimaservice

Alles rund um die Klimaanlage und den Klimaservice beim Auto

Die Klimaanlage gehört inzwischen schon seit Jahrzehnten zu den größten Annehmlichkeiten im Auto. War sie früher noch reinen Oberklassefahrzeugen vorbehalten, verfügen heute sogar Autos im unteren Preissegment oft schon in der Grundausstattung über eine Klimatisierung. Vorbei sind daher zum Glück die Zeiten, in denen Autofahrer in der Sommerhitze schwitzen oder sich bei heruntergekurbelten Fenstern einen Schnupfen holen mussten. Allerdings ist die Klimatisierung im Auto ein komplexes technisches System, das regelmäßig gewartet und überprüft werden muss und gelegentlich auch mal den Dienst versagt.

Geschichte der Klimatisierung im Auto

Klimaanlagen im Automobilbereich waren hierzulande noch bis in die 80er Jahre hinein kaum zu finden. Wer damals klimatisiert fahren wollte, der musste schon zu einem Mittelklassemodell von Mercedes, BMW und Audi oder zu ähnlichen Premiummarken greifen. Erst in den 90er Jahren erlangten sie bei uns weite Verbreitung und waren auch bei günstigen Automarken zunehmend als Option bestellbar.

Vorreiter waren dagegen die Amerikaner. Bereits 1939 brachte dort der Hersteller Packard ein klimatisiertes Auto auf den Markt, allerdings zu einem Aufpreis, für den man fast schon einen zweiten Kleinwagen hätte kaufen können. Zu diesem Preis blieb die Resonanz der Käufer eher verhalten. Nach dem Zweiten Weltkrieg boten auch Cadillac und Chrysler eine Klima-Option an, sodass schon in den 70er Jahren die Hälfte aller amerikanischen Autos das Werk mit einer solchen Anlage verließ.

Bis in die 80er Jahre wurde zur Klimatisierung das ozonschädliche Kühlmittel FCKW verwendet. Heutige Kühlmittel sind allerdings umweltverträglicher. Außerdem ist bei einer fachgerechten Arbeit am Klimasystem gewährleistet, dass kein Kühlmittel in die Umwelt dringen kann.

Darum sind Autos mit Klima so beliebt

Ohne Frage, niemand schwitzt gerne beim Autofahren und dies ist sicherlich der Hauptgrund für viele Autofahrer, zur Klimatisierung zu greifen. Bei korrekter Verwendung können diese aber auch der Gesundheit förderlich sein. In der Sommersonne kann sich das Innere eines Autos oft erheblich aufheizen. Es wurden bei Untersuchungen schon 50 °C und mehr bei Autos gemessen, die längere Zeit in der Sonne abgestellt waren. Längere Fahrten in der sengenden Sonne können daher zu Überhitzung und Austrocknung führen. Ein Hitzschlag ist die äußerste Folge. Vor allem bei Personen, die mit Kreislaufbeschwerden vorbelastet sind, ist das Fahren unter solchen Bedingungen der Gesundheit nicht zuträglich. Natürlich kann dem Abhilfe geschaffen werden, indem die Fenster geöffnet werden. Die so entstehende Zugluft kann aber wiederum zu Erkältungsbeschwerden führen. Mit einer korrekt eingestellten Klimatisierung bestehen diese Gefahren nicht. Dazu sollte daher die Anlage nur wenige Grad unter der Umgebungstemperatur eingestellt und zu starke Lüftereinstellungen vermieden werden.

Klimatisierung trägt außerdem erheblich zur Sicherheit beim Fahren bei. Bei hohen Temperaturen sinkt nachweislich das Konzentrationsvermögen und der Fahrer wird schneller ermüdet. Untersuchungen des ADAC haben ergeben, dass bei Hitze die Reaktionszeit dramatisch abnimmt. Vor allem im Stadtverkehr kann es daher an heißen Sommertagen viel schneller zu Unfällen kommen. Auffahrunfälle und Kollisionen mit Fußgängern und Radfahrern sind typische Unfälle, die sich oft infolge von Hitzeeinwirkung ereignen. Mit einer Klimatisierung behält der Fahrer dagegen im wahrsten Wortsinn einen kühlen Kopf.

Ein positiver Nebeneffekt der Anlagen ist außerdem, dass sie die Luftfeuchtigkeit im Wageninneren verringern. Dadurch wird die Gefahr von beschlagenen Scheiben minimiert. Auch dies stellt eine Erhöhung der Fahrsicherheit dar.

So funktioniert die Klimatisierung im Auto

Die Klimaanlage im Auto funktioniert im Wesentlichen genauso wie ein Kühlschrank. In einem geschlossenen System zirkuliert ein Kältemittel, das über Kühlrippen die ins Fahrzeuginnere gelangende Luft abkühlt. Drei Hauptbestandteile sind dafür notwendig: Der Kondensator, der Kompressor und der Verdampfer. Der Kompressor wird über einen Riemen von der Kurbelwelle des Fahrzeugmotors angetrieben. Er verdichtet das Kältemittel, wodurch dieses stark erwärmt wird. Anschließend strömt das erwärmte Mittel in den Kondensator, welcher sich am Kühlergrill des Autos befindet. Dort wird das Kältemittel durch den Fahrtwind wieder abgekühlt und dadurch verflüssigt. Es fließt anschließend in den Verdampfer, welcher sich vor der Fahrgastzelle im Luftstrom der Innenraumbelüftung befindet. In diesem Verdampfer findet eine Verdunstung des Mittels statt, bei der dieses abkühlt. Anschließend wird es zurück zum Kompressor befördert und der Kreislauf setzt sich fort. Zur Regulierung des Kältemittelflusses verfügt das System über verschiedene Ventile. Außerdem gehört ein sogenannter Trockner dazu, welcher Lufteinschlüsse und Verunreinigungen aus dem System filtert.

Mit diesen Tipps und Tricks läuft die Anlage problemlos

Der Autofahrer kann durch die Beachtung einiger Tipps dazu beitragen, dass seine Klimatisierung fehlerfrei funktioniert und hoffentlich lange ihren Dienst verrichtet.

1) Zunächst gilt, dass Klimaanlagen von Zeit zu Zeit benutzt werden sollten, auch wenn die Temperaturen nicht so hoch sind, dass dazu ein Anlass besteht. Denn die mechanischen Teile der Anlage wollen regelmäßig bewegt werden. Bei längerer Nichtbenutzung können Bauteile festgehen und es kommt zu Störungen. Daher sollte die Anlage auch im Frühjahr und im Herbst gelegentlich kurz angeschaltet werden. Dies hilft auch dabei, beschlagenen Scheiben zu trocknen. Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt ist das Benutzen der Anlage allerdings zwecklos, denn diese wird dann automatisch abgeschaltet und die Klimatisierung erfolgt mit Hilfe der ohnehin kalten Außenluft.

2) Eine zu kurze Aktivierung der Anlage mit Laufzeiten von weniger als 10 Minuten sollte vermieden werden. Hierdurch wird die Anlage nur unnötig belastet, ohne dass dabei eine signifikante Abkühlung des Fahrzeuginneren erreicht werden kann.

3) Um der Anlage ihre Arbeit zu erleichtern und eine rasche Abkühlung des Fahrzeugs zu erreichen, sollten an heißen Tagen die Türen kurz vor Fahrtantritt für einen Moment weit geöffnet oder zumindest die ersten Meter mit geöffneten Fenstern gefahren werden. Hierdurch wird bereits eine merkliche Abkühlung erzielt und die Anlage hat es leichter, die Zieltemperatur schnell zu erreichen.

4) Zur Verbesserung der Kühlleistung kann die Klimatisierung mit dem Umluftbetrieb kombiniert werden. Hierdurch zirkuliert nur die Luft im Fahrzeuginneren und keine weitere Außenluft dringt hinein. Allerdings sollte nicht permanent so gefahren werden, da ohne Frischluftzufuhr der Sauerstoffgehalt abnimmt und der Fahrer schneller ermüdet.

5) Es ist anzuraten, einige Minuten vor dem Ende der Fahrt die Anlage abzuschalten, aber das Gebläse weiterlaufen zu lassen. Hierdurch verdunstet restliche Feuchtigkeit im Luftsystem und die Gefahr von Geruchsbildung wird minimiert.

6) Besonders im Herbst sollte der Bereich unter der Motorhaube direkt vor der Windschutzscheibe mindestens einmal gereinigt werden, da sich hier gerne Laub ansammelt. Dieses kann allerdings den Luftfilter für den Innenraum verstopfen und so die Klimaleistung beeinträchtigen.

Wann sollte die Klimaanlage gewartet werden?

Klimaanlagen sind eigentlich ein sehr langlebiges Teil im Auto. Bei guter Pflege können sie Jahre oder sogar Jahrzehnte problemlos ihren Dienst verrichten. Hierzu sollte die Anlage aber auch regelmäßig geprüft und gewartet werden. Dies kann auch auf Wunsch im Rahmen einer üblichen Fahrzeug-Inspektion geschehen. Die Standard-Inspektionen der meisten Service-Firmen, auch jene der Autohersteller, enthalten allerdings keine umfassende Prüfung der Anlage. Meist wird hier nur die Funktion getestet.
Unser umfassender Klimacheck beinhaltet dagegen

  • eine Dichtigkeitsprüfung
  • eine Füllstandsprüfung und gegebenenfalls eine neue Befüllung mit Kältemittel
  • einen Wechsel des Innenraumfilters
  • eine Kontrolle der mechanischen Bestandteile
  • eine Messung der erreichten Temperaturen
  • bei unangenehmen Gerüchen eine Desinfektion des Lüftungssystems

Eine Wartung kann auch vorsorglich sinnvoll sein, sie sollte allerdings spätestens erfolgen, wenn die Kühlleistung der Anlage merklich geringer geworden ist. Dann muss das Kältemittel erneuert werden, denn auch bei dichten Anlagen diffundiert im Laufe der Zeit etwas davon durch die Schläuche und Membranen, meistens etwa 8-15 % im Jahr, bei älteren Fahrzeugen mehr als bei neuen. Ist ganz plötzlich gar keine Kühlleistung mehr vorhanden, so hat die Anlage entweder ein Leck oder der Klimakompressor ist ausgefallen. Auch eine elektronische Fehlfunktion kann bei moderneren Autos die Ursache sein.
Wartungsarbeiten an den Teilen der Anlage, welche das Kältemittel führen, dürfen nur durch eine entsprechend ausgebildete Fachperson durchgeführt werden. Hierzu ist selbst für professionelle Kfz-Mechaniker ein Zusatzzertifikat für die Klimatechnik erforderlich. Es versteht sich also von selbst, dass Laien unter keinen Umständen selbst versuchen sollten, am Klimasystem etwas zu reparieren. Kältemittel könnte dadurch in die Umwelt gelangen, auch kann es zu Hautverletzungen durch austretendes Kältemittel, eine sogenannte Kälteverbrennung kommen.